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Nina Allweier (M. A.)

Akademischer Lebenslauf

Geboren am 09.08.1980 in Filderstadt; 2000 Abitur am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium Konstanz; 2001-2006 Studium der Germanistik (HF), Geschichte und Soziologie (Magister) an den Universitäten Freiburg/Br. und Wien; 2006 Magisterexamen mit einer Abschlussarbeit über Literarische Mutterschaftsentwürfe bei Helene Böhlau; 2006-2008 Studium in den Fächern Deutsch und Geschichte (Lehramt) an der Universität Freiburg/Br.; 2008 1. Staatsexamen; seit Oktober 2008 Promotion im Fach Germanistik im Rahmen des Freiburger Promotionskollegs »Lern- und Lebensräume: Hof – Kloster – Universität. Komparatistische Mediävistik 500-1600« mit einer Arbeit unter dem vorläufigen Titel Griseldis-Korrektur: Zur Darstellung von Liebe und Ehe in der »Grisardis« des Erhart Groß von 1432.

 

Dissertationsprojekt

Griseldis-Korrektur. Zur Darstellung von Liebe und Ehe in der Grisardis des Erhart Groß von 1432

Mit der letzten Novelle des Decamerone hat Giovanni Boccaccio den Mythos der duldsamen Griselda, der sich wortlos unterordnenden Ehefrau begründet. In der Folge griffen bedeutende Autoren wie Francesco Petrarca, Hans Sachs oder Gerhart Hauptmann die Griseldis-Legende auf und gestalteten sie neu. Im Zentrum meiner Arbeit steht die erste deutsche Griseldis-Bearbeitung, welche 1432 durch den Kartäusermönch Erhart Groß verfasst wurde, von der Forschung allerdings bislang nur wenig Aufmerksamkeit erfahren hat. Ausgangspunkt des Dissertationsvorhabens ist die These, dass es die Idee von der Ehe oder der Liebe im Spätmittelalter nicht gab, sondern dass vielmehr plurale Vorstellungen existierten. Exemplarisch soll dies durch eine umfassende Textanalyse der Griseldis-Bearbeitung Erhart Groß’ hinsichtlich generierter Liebes- und Ehekonzepte sowie einer dreifachen Kontextualisierung der Erzählung dargelegt werden, die nach möglichen Vorlagen,  Parallelerzählungen und Rezeption der Grisardis fragt. Die erkenntnisleitende Frage des Dissertationsvorhabens insgesamt lautet demnach: Welches bzw. welche Konzepte von Ehe und damit zusammenhängend von Liebe und Familie entwickelt Erhart Groß in seiner Grisardis, und lassen sich diese Konzepte als innovativ im Vergleich zu möglichen Vorlagen, aber auch zeitgenössischen Parallelbearbeitungen bewerten. Methodisch fußt die Arbeit auf der Annahme, dass Literatur als künstlerischer Raum dem Autor Spielräume bietet, auf welcher er unabhängig von realen Konventionen eigene Vorstellungen erproben kann.

Voraussichtlicher Abschluss: Oktober 2011

 

[Betreute Dissertationen und Habilitationen]

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