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Heinrich Anshelm von Zigler und Kliphausen

 

 
Heinrich Anshelm von Zigler und Kliphausen wurde am 6. Januar 1663 in Radmeritz in der Nähe von Görlitz geboren. Über seine Kindheit und Jugend ist wenig bekannt. Er war eines von elf Kindern einer der ältesten Adelsfamilien Sachsens. 1679 bis 1682 besuchte er das Gymnasium in Görlitz und war dort auch an den Theateraufführungen seiner Schule beteiligt.  Aus dieser Zeit sind insgesamt vier Schriften erhalten: ein Epithalamion mit dem Titel Kupiden-Sieg, das Zigler anlässlich der Hochzeit einer seiner Schwestern 1679 verfasste, sowie eine lateinische (1680) und zwei deutsche Schulreden (1681).

 

Ab 1682 studierte Zigler in Frankfurt an der Oder Jura und Geschichte. 1684 brach er wegen des frühen Todes seines Vaters das Studium ab, um seinen Besitz zu verwalten. In den folgenden Jahren kaufte und verkaufte er eine Reihe von Gütern. 1685 heiratete er die Tochter des kursächsischen Oberküchenmeisters, Sabine von Lindenau. Aus dieser Ehe, die mit einer bedeutende Vergrößerung von Ziglers Landbesitz verbunden war, gingen vier Söhne und drei Töchter hervor.

 

1689 erschien sein Hauptwerk, der höfisch-heroische Roman Asiatische Banise, den Zigler dem Bruder Augusts des Starken, Kurprinz Johann Georg von Sachsen (1668-1694) widmete. 1690 publizierte er eine Sammlung historisierender Heldenbriefe im Stil Hoffmannswaldaus (Helden-Liebe Der Schrifft alten Testaments. In sechzehn amuthigen Liebes-Begebenheiten mit beigefügen curieusen Anmerkungen). Im gleichen Jahr erfolgte Ziglers Ernennung zum Stiftsrat am alten Kollegiatstift in Wurzen. 1691 verfasste er ein Trauergedicht auf den Tod des sächsischen Kurfürsten Johann Georg III. Ein Amt beim Dresdener Hof hat der Autor im Gegensatz zu seinem Bruder, dem Kammerherrn Joachim Sigismund, aber offenbar nicht angestrebt. 1694 vollendete Zigler die Kompilation Täglicher Schau-Platz der Zeit, ein nach Kalendertagen geordnetes polyhistorisches Sammelwerk, das er dem Kurfürsten Friedrich August von Sachsen widmete. Das umfangreiche Werk erschien 1695. Nachdem er bereits in der Asiatischen Banise ein Libretto Johann Christian Hallmanns integriert und teilweise versifiziert hatte, wandte sich Zigler der Oper zu und verfasste ein Textbuch mit dem Titel Die Lybische Talestris, das in der Vertonung von Johann Philipp Krieger 1696 am Weißenfelser Hof aufgeführt wurde. Sein letztes Projekt, das Historische Labyrinth der Zeit, konnte Zigler nicht mehr abschließen. Am 8. September 1697 starb er auf seinem Landsitz Liebertwolkwitz bei Leipzig an einem Lungenleiden.

 

 

Unterschrift H.A. von Zigler

Unterschrift des Autors (1687)

 

 

 

Literatur:  Dünnhaupt, Gerhart: Personalbibliographien zu den Drucken des Barock. 2. verb. u. wesentlich verm. Aufl. des Bibliographischen Handbuchs der Barockliteratur. Bd. 6. Stuttgart 1993, S. 4332-4343. – Pfeiffer-Belli, Wolfgang: Nachwort zu: Heinrich Anshelm von Zigler und Kliphausen: Asiatische Banise. Vollständiger Text nach der Ausgabe von 1707 unter Berücksichtigung des Erstdrucks von 1689. München 1965, S. 473-484. – Roloff, Hans-Gert: Heinrich Anshelm von Ziegler und Kliphausen. In: Deutsche Dichter des 17. Jahrhunderts. Hrsg. von Harald Steinhagen u. Benno von Wiese. Berlin 1984, S. 798-818.

Karin Vorderstemann


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