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Olga Ostroukhova (M.A.)

Dissertationsprojekt

Bildende Kunst und bildender Künstler im Werk von Wilhelm Raabe

 

 

 

Das Hauptanliegen der Arbeit ist es, Raabes Auseinandersetzung mit dem Medium der bildenden Kunst unter verschiedenen Aspekten zu untersuchen. Während die Forschung die wichtige Rolle der bildenden Kunst in Werken großer Realisten wie Theodor Fontane, Gottfried Keller, Theodor Storm, Adalbert Stifter und Conrad Ferdinand Meyer in großen Zügen schon nachgewiesen hat, ist Raabes Werk in Bezug auf dieses Thema noch längst nicht erschlossen. Es ist aber anzunehmen, dass sein Blick auf die bildende Kunst und derer Umsetzung in seinen Texten ziemlich originell sein sollte, da er selbst neben dem umfangreichen literarischen Werk ein nicht minder umfangreiches bildkünstlerisches Werk hinterlassen hat. Neben Adalbert Stifter und Gottfried Keller zählt man ihn zu den großen Vertretern der sogenannten „Doppelbegabungen“ (Herbert Günter Künstlerische Doppelbegabungen, München 1960). Die Untersuchung Raabes Verhältnisses zur bildenden Kunst beziehungsweise, wie sich dieses in seiner Dichtkunst niederschlägt, könnte Raabes Stellung unter seinen Zeitgenossen in diesem Zusammenhang verdeutlichen und einen Beitrag zum besseren Verständnis seiner Poetik leisten. Hiermit ist die Frage nach seiner Originalität und seinem Umgang mit der Tradition bei der Darstellung der bildenden Künstler und der Umsetzung der intermedialen Bezüge von großem Belang. Zu hinterfragen ist auch die mögliche Entwicklung Raabes Ansichten zur bildenden Kunst und seiner Intermedialitätsstrategien innerhalb seines Werkes. Es ist auch anzunehmen, dass der Wahrnehmungswandel in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und die wachsende Konkurrenz der Künste angesichts des neuen Mediums Photographie eine bedeutende Rolle bei Raabe spielt. Dies wäre dann ein weiteres wichtiges Untersuchungsfeld mit der Fragestellung, wie sich die Konkurrenz der Medien auf Raabes Erzähltechniken auswirkt und wie sie im Rahmen seiner Beziehung zum Realismus zu verstehen ist. 

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