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Julia Ilgner

Akademischer Lebenslauf

Geboren am 09.04.1983 in Malsch; 2002 Abitur am Windeck-Gymnasium Bühl; 2002-2008 Studium der Fächer Germanistik, Geschichte und Philosophie/Ethik (Staatsexamen) an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br.; 2005-2009 Tätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft am Historischen Seminar; Wissenschaftliche Abschlussarbeit über Das Konzept des filmischen Erzählens in den späten Novellen Arthur Schnitzlers (Preis der Philologischen Fakultät); 2008-2009 Mentorin am Deutschen Seminar; Seit Oktober 2009 Promotion im Fach Neuere Deutsche Literatur als Stipendiatin des Internationalen Promotionskolleg »Geschichte und Erzählen« mit einer Arbeit über den Mythos Medici in der deutschen Literatur von 1860 bis 1945, betreut von  Herrn Prof. Dr. Achim Aurnhammer und Prof. Dr. Birgit Studt. 2009/2010 Forschungsaufenthalt am Kunsthistorischen Institut Florenz.

 

Dissertationsprojekt

„Die Medici haben ihr Leben zu einer Stadt arrangiert – nicht sie waren Florentiner, Florenz war eine Medici.“ (Michael Köhlmeier, Abendland). Die Stadtgeschichte vom Florenz des 15. Jahrhunderts ist aufs engste mit derjenigen des berühmten Bankhauses der  Medici verbunden, die vielfach, jedoch nie ausschließlich als historischer Untersuchungsgegenstand fungierten. Als Bankiers, Kaufmannsdynastie, Stadtherren, Mäzene und Förderer der Künste ist ihre Darstellung bereits in der Geschichtsschreibung von Ambiguität geprägt. Die heterogene Repräsentation der Medici korreliert dabei mit dem Gattungs- und Formenpluralismus historiographischen Schreibens und potenziert sich noch im Bereich der Rezeption.
Vor diesem Hintergrund verfolgt das interdisziplinäre Dissertationsprojekt, das vonseiten der Germanistik sowie die Geschichtswissenschaft betreut wird, das Ziel, die Genese des »Mythos Medici« komparatistisch in Texten der Geschichtsschreibung und Kunstgeschichtsschreibung (Jacob Burckhardt, Alfred von Reumont, Bernard Berenson, Anton Springer, Joseph Schnitzer, Karl Brandi u.a.) sowie literarisch-fiktionalen Entwürfen in Form epischer Historiendichtung (Isolde Kurz, Paul Ernst, Rainer Maria Rilke u.a.) nachzuzeichnen. Die Ausdifferenzierung historischer wie genuin literarischer Formationen des Mythos bedarf dabei einer erzähltheoretischen Methodik, die es – erweitert durch Ansätze der narratologischen Raumtheorie (Piatti), ermöglicht, zwischen faktualen und fiktionalen Erzählmodi zu unterscheiden und den mediceischen Mythos im ebenfalls topographisch-literarisierten Florenz zu verorten.

Voraussichtlicher Abschluss: 2012

 

Publikationen

  • Schnitzler intermedial? Zu einigen Aspekten »filmischen Erzählens« in den späten Novellen (Traumnovelle, Spiel im Morgengrauen, Flucht in die Finsternis), in: Arthur Schnitzler und der Film, hrsg. von Achim Aurnhammer, Barbara Beßlich und Rudolf Denk. Würzburg: Ergon (im Druck).
  • Ein Wiener »Kinoniter«! Arthur Schnitzlers Filmgeschmack, in: Arthur Schnitzler und der Film, hrsg. von Achim Aurnhammer, Barbara Beßlich und Rudolf Denk. Würzburg: Ergon (im Druck).
  • Jacob Burckhardt ohne Folgen? Renaissancismus im historischen Roman des 19. Jahrhunderts, in:  Mittelalter in Kanon und Populärkultur, hrsg. von Stefan Keppler-Tasaki und Mathias Herweg. Berlin / New York: de Gruyter (in Vorb.)
  • (Rez.) Ludwig Schmugge: Ehen vor Gericht. Paare der Renaissance vor dem Papst, Berlin 2008, in: H-Soz-u-Kult (erscheint im Dez. 2009)
  • Art. „Heinrich von Schoeler“, „Ernst Schreiner“, „Gerhard Paul Zeidler“ in: Killy Literaturlexikon. Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraums. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage, hrsg. von Wilhelm Kühlmann in Verbindung mit Achim Aurnhammer, Helmuth Kiesel und Reimund B. Sdzuj. Berlin / New York: de Gruyter 2008 (in Vorb.)

 

[Betreute Dissertationen und Habilitationen]

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