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PD Dr. Stefan Höppner

Prof. Dr. Stefan Höppner - Forschung und Projekte

Schwerpunkte:
  • Literatur- und Kulturgeschichte der Goethezeit
  • Materialgeschichte des Buches
  • Bibliotheksforschung
  • Gegenwartsliteratur seit den 60er Jahren, speziell Popliteratur
  • Digital Humanities
  • Auswirkungen der Digitalisierung auf die Literatur
  • Literatur und Naturwissenschaft
  • Lyrik und Poetik der Klassischen Moderne
  • Popkultur der Gegenwart (speziell Popmusik, Literatur und Comics)
  • Deutsch-nordamerikanische Kulturbeziehungen
  • Utopische Literatur und Science Fiction
  • Literatur- und Medientheorie
  • Autoren: u.a. Arno Schmidt, Johann Gottfried Schnabel, Hermann Hesse
  • Kreatives Scheiben

 

  • Aktuelles Projekt: Goethe Digital: Eine Autorenbibliothek als Sammlungsraum

 

Seit dem 1. März 2019 bin ich Wissenschaftlicher Leiter im Projekt Goethe Digital im Forschungsverbund Marbach - Weimar - Wolfenbüttel, angesiedelt bei der Klassik Stiftung Weimar. Neben mir sind an diesem Projekt Ulrike Trenkmann als Forschungsdatenspezialistin und Bibliothekarin sowie Christiane Müller als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Feld Digital Humanities beteiligt.

Goethe Digital widmet sich der digitalen Auswertung von Johann Wolfgang Goethes Bibliothek und möchte sie im Zusammenhang anderer Sammlungen an der Klassik Stiftung Weimar verorten. In einem ersten Schritt beteiligt sich das Projekt mit seinen Daten an einer 3D-Visualisierung des Bibliotheksraumes in Goethes Wohnhaus. Ein sammlungserschließender Katalog soll exemplarisch den Zusammenhang von Goethes Lektüren mit anderen Sammlungen des Dichters veranschaulichen. Weitere Visualisierungen von Goethes Arbeit mit seinen Büchern sind in Zusammenarbeit mit dem Urban Complexity Lab der FH Potsdam geplant. In begleitenden Artikeln werden das Profil und die Geschichte von Goethes privater Bibliothek weiter erkundet.

Zu den Aktivitäten für 2019/20 gehören ferner ein Schwerpunktheft des Internationalen Archivs für die Sozialgeschichte der deutschen Literatur (IASL) zum Thema der Provenienzforschung in Autorenbibliotheken, die Tagung Literature in the World: Material Networks of Books to and from Goethe’s Weimar an der University of Oxford, die Beteiligung an der Planung der MWW-Sommerschule 2020 sowie ein Artikel zu Dimensionen des Erbes in Goethes Privatbibliothek in der kommenden Ausgabe des Goethe Yearbook.

Schließlich beteilige ich mich als Co-Leiter an der MWW-Forschungsgruppe Provenienz, in der wir uns vor allem mit dem Wert der 'Herkunft' und des Weges, den einzelne Artefakte wie Bücher und Manuskripte genommen haben, als Wissenskategorie der Literaturwissenschaft. Ein erster Workshop hat im Februar 2021 stattgefunden, weitere sind geplant.

 

  • Aktuelles Projekt: Re-Make, Re-Model, Re-Issue: Formen und Funktionen der Wiederveröffentlichung von Pop-Musik (in Zusammenarbeit mit Dr. Till Huber, Universität Hamburg)

 

Dieses Projekt wurde als Teil eines geplanten DFG-Netzwerks konzipiert („Populäres Archivieren“, designierter Antragsteller: Philipp Pabst, Münster). Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass Wiederveröffentlichungen auf dem Pop-Musik-Markt einen immer größeren Raum einnehmen. Ein Großteil der Re-Issues bezieht sich auf den kreativen Boom der Pop-Musik in der Zeit von ca. 1965 bis 1985. Derzeit verkaufen sich Deluxe-Ausgaben der Musik der 1960er und 1970er Jahre besonders gut, was auch an den finanziellen Möglichkeiten des (meist männlichen) Zielpublikums in einem Alter zwischen ca. 40 und 75 Jahren liegen mag.

Die Konjunktur der Re-Issues seit den 2000er Jahren lässt sich als Reaktion auf die Digitalisierung verstehen. Zugleich konstatieren manche Kritiker eine Art Stillstand hinsichtlich des Innovationspotenzials von Pop-Musik. Simon Reynolds spricht von einer „Retromania“, die in ihrer Rückwärtsgewandtheit innovative Tendenzen in der Pop-Musik überlagert oder diese durch einen dominanten Fokus auf das Archiv gar nicht erst zustande kommen lässt. Mark Fisher sieht den Rave und HipHop der 1990er Jahre als letzte popmusikalische Strömungen mit einem Anspruch auf ästhetische Innovation, die zugleich eine gesellschaftliche Utopie impliziert.

In diesem Projekt wird untersucht, welche Werke wiederveröffentlicht und somit kanonisiert werden. Darüber hinaus wird die jeweilige Form der Box-Sets untersucht, gerade auch im Hinblick auf eine spezifische Ästhetik der Wiederveröffentlichung. Welche Werke werden archiviert und im Rahmen des Re-Issues kommerzialisiert? Welche Medienformate, welche medialen Rahmungen und welche Vermarktungsstrategien werden genutzt? Und schließlich: welche gesellschaftlichen Zwecke erfüllt die Konjunktur der Wiederveröffentlichung? Ein Online-Workshop ist für August 2021 geplant.

 

  • Vorheriges Projekt: Autorenbibliotheken: Materialität – Wissensordnung – Performanz

 

Vom 1. Juni 2015 bis 28. Februar 2019 leitete ich das Projekt "Autorenbibliotheken" im Forschungsverbund Marbach - Weimar - Wolfenbüttel, einem Zusammenschluss mit der Herzog August Bibliothek und dem Deutschen Literaturarchiv, das sich epochenübergreifenden Fragestellungen der Literatur- und Kulturgeschichte widmet. Neben mir waren an diesem Projekt Dietrich Hakelberg, Jörn Münkner und Katrin Schmidt (Wolfenbüttel) und sowie Caroline Jessen in Marbach beteiligt, sowie Ulrike Trenkmann als Bibliothekarin und Swantje Dogunke als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Feld Digital Humanities.

Hier eine Kurzbeschreibung unseres Vorhabens:

Die Arbeitsbibliotheken von Autoren sind individuelle Speicher gesammelten und geordneten Wissens. Sie gewähren Einblicke in die Denk- und Schreibwerkstatt von Schriftstellern oder Wissenschaftlern, in kulturelle Kontexte und das gesellschaftliche Umfeld. Lesen mit dem Stift in der Hand – nicht selten zeugen materielle Lesespuren, wie Anmerkungen und Lektüredaten, von Rezeption und Interaktion, dokumentieren sich intellektuelle Netzwerke in Geschenkexemplaren und persönlichen Widmungen. Vielfach ist die Autorenbibliothek selbst ein Ort sozialen Handelns und der Kommunikation, ein Raum von performativer Bedeutung für die persönliche Inszenierung und Repräsentation.

Das Forschungsprojekt nimmt die Entstehungsbedingungen von Literatur und Wissenschaft von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart in den Blick. Die Bestände in den kooperierenden Institutionen bilden die Grundlage für eine Untersuchung von Provenienzen und Sammlungen, intellektuellen Profilbildungen und räumlich-performativen Rahmungen von Autorenbibliotheken.

Unser Weimarer Teilprojekt widmet sich speziell der Neuerschließung von Goethes persönlicher Bibliothek und seiner Entleihungen aus der fürstlichen Bibliothek, der heutigen Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Wir laden Sie herzlich ein, unsere Projektseite zu besuchen.

 

  • Habilitationsprojekt: Wechselwirkungen zwischen Literatur und Naturwissenschaft in der Romantik 


Dieses Projekt ist inzwischen abgeschlossen. Eine überarbeitete Fassung ist Anfang 2017 als Monographie im Verlag Königshausen & Neumann erscheinen. Hier eine englischsprachige Zusammenfassung des Vorhabens:


Are science and the arts really two separate “cultures”, as English writer Charles Percy Snow maintained in the 1950s? Do they really represent two distinct bodies of knowledge? Today, it is widely acknowledged that this seemingly constant division is subject to historical change. In this light, I am studying German Romanticism as a cultural movement that sought to bridge that gap. But whereas the representation of scientific concepts in writers such as Goethe,Kleist, and Hoffmann is well-researched, few studies have dealt with the interaction of scientific and poetic elements in the literary works of Romanticism’s prominent writing scientists. Therefore, my current research project (leading towards my "Habilitation", or "second book") will focus on such texts in which science and literature interact in a productive manner. To this end, I am examining the writings of four authors, some of which have received little scholarly attention to date:

  • Henrik Steffens (1773-1845), geologist, philosopher and author of several novella cycles
  • Johann Wilhelm Ritter (1776-1810), founder of electrochemistry, discoverer of ultraviolet light, and author of a book of scientific aphorisms
  • Lorenz Oken (1779-1851), whose journal Isis combined articles on natural history with political debates and essays on the arts
  • Gotthilf Heinrich Schubert (1780-1860), professor of natural history, author of novels, travelogues, and popular science books


Some leading questions:

  • What is the relationship between science and literature from the perspective of authors active in both fields?
  • How does science fit into the concept of "progressive Universalpoesie" in early Romanticism?
  • How is scientific knowledge represented in literary texts written by scientists? What role does it play in structuring the text?
  • What happens when a scientific text borrows its structure from literary forms such as the Bildungsroman and the Romantic fragment?
  • What exactly is nature for the Romantics -object of scientific study or subject of art?
  • How do literature and science inform each other in early 19th century German culture?
  • How is this relationship linked with the development of modern scientific disciplines?
  • How does the rise of positivist science after 1830 affect the relationship between science and literature in German culture?

 

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