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Till Matthias Zimmermann

Akademischer Werdegang

Geboren 1982 in Düsseldorf; 2002-2009 Studium der Geschichte und Germanistik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br.; 2009 Erstes Staatsexamen, Wissenschaftliche Arbeit über den Begriff Europa bei Rudolf Borchardt; seit 2009 Arbeit an einer Promotion zur Biographie Eberhard von Bodenhausens; seit 2010 freiberuflicher Lektor in Berlin.

 

Dissertationsprojekt

Eberhard von Bodenhausen. Ein Leben zwischen Kunst und Krupp

Das Projekt untersucht die erste Moderne in Deutschland in den Bereichen Kunst, Literatur, Wirtschaft und Politik. Das Leben Eberhard von Bodenhausens (1868-1918) ermöglicht eine synthetisierende Perspektive auf die Zeit, die als Epoche der großen Beschleunigung und des Umbruchs in beinahe allen Lebensbereichen beschrieben wird. Der studierte Jurist arbeitete unter anderem als Herausgeber der Kunstzeitschrift »Pan«, als Industrieller und Kunsthistoriker, war Direktor der Firma Krupp und Mitglied von Aufsichtsräten führender deutscher Unternehmen; zudem Kunstsammler und Mäzen von Schriftstellern und bildenden Künstlern. Zu seinem Bekanntenkreis gehörten unter anderem Hugo von Hofmannsthal, Harry Graf Kessler, Walther Rathenau, Rudolf Alexander Schröder und Henry van de Velde.

Die Biographie analysiert die Berufs- und Tätigkeitsfelder aus der Innenperspektive des Protagonisten. Seine Figur dient dabei als Sonde, um verschiedene Bereiche im Augenblick tiefgreifender Veränderungen zu betrachten. Dabei soll die Frage beantwortet werden, wie es Bodenhausen gelang, die »verstörende Moderne« (Detlev Peukert) um 1900 zu verarbeiten – die schon für die Zeitgenossen Symptom und Heilmittel zugleich war, Zeichen des gesellschaftlichen Mißstands und Mittel um diesen zu beseitigen. Zudem thematisiert die Biographie Bodenhausens Plan einer gesellschaftlichen Erneuerung durch die Kunst. Im Mittelpunkt steht dabei die von ihm propagierte Verbindung von Leben und Kunst, die Bodenhausen in einem pädagogischen Modell selbst vermitteln wollte – dazu berufen durch sein adeliges Selbstverständnis und einem an Nietzsche geschulten, elitären Weltbild.

 

 

Kontakt: tillzimmermann@web.de

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