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PD Dr. Stefan Höppner

Prof. Dr. Stefan Höppner - Veranstaltungen

 

 

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau (seit 2005)

 

Vorschau: Wintersemester 2023/24

 

  • Proseminar: Theorien und Methoden der Digital Humanities

 

Blockseminar, voraussichtlich im Februar 2024.

 

Vorschau: Sommersemester 2023

 

  • Proseminar: Dazwischen - Hybride Identitäten in der Gegenwartsliteratur

 

Die deutsche Literatur der letzten Jahre ist immer stärker von Texten geprägt, deren Hauptfiguren in einem Dazwischen stehen - zwischen Kulturen, Geschlechtern, Ost und West oder einer Zuordnung nach Hautfarben. Unser Seminar wird beispielhaft einige dieser Bücher herausgreifen und analysieren, wie sie dieses "Dazwischen" verhandeln. Dazu werden wir uns auch einige theoretische Konzepte wie das der Hybridität oder der Intersektionalität anschauen und sehen, inwieweit sie uns helfen, diese Texte zu verstehen. Angedacht sind dafür Romane von Sasha Marianna Salzmann, Olivia Wenzel, Julia Franck und Karosh Taha. Zu beachten ist, dass es zu diesen Texten (noch) kaum Forschungsliteratur gibt und unsere Diskussion sozusagen "freihändig" vorgehen wird. Die Lektüre aller Texte bis zu Seminarbeginn wird vorausgesetzt.

Es handelt sich um ein Blockseminar, das voraussichtlich vom 24.-28. Juli 2023 stattfinden wird. Eine digitale Einführungssitzung findet voraussichtlich am 29. April um 10 Uhr c.t. statt.

Literatur (bitte anschaffen): Olivia Wenzel, 1000 Serpentinen Angst (Frankfurt/Main: S. Fischer, 2022); Julia Franck, Welten auseinander (Frankfurt/Main: S. Fischer, 2023; ab Ende März erhältlich); Sasha Marianna Salzmann, Außer sich (Berlin: Suhrkamp, 2018); Karosh Taha, Im Bauch der Königin (Köln: Dumont, 2021). Die Angaben beziehen sich jeweils auf die Taschenbuchausgaben. Natürlich können Sie alternativ auch die gebundenen Ausgaben oder eBooks verwenden. Weitere Texte werden im Netz zur Verfügung gestellt.

 

 

Aktuell: Wintersemester 2021/22

 

  • Proseminar: Theorien und Methoden der Digital Humanities

 

Im Zuge der allgemeinen Digitalisierung erleben die Geisteswissenschaften einen tiefgreifenden Methodenwandel – „Digital Humanities“ ist zum Zauberwort an deutschen Universitäten geworden. Doch was verbirgt sich hinter diesem Begriff? Wie sind die digitalen Geisteswissenschaften überhaupt entstanden? Was sind ihre häufigsten Anwendungsfelder und Methoden? Wie verändern sie die Arbeitspraxis in der Forschung und im Studium? Worin besteht ihr Potenzial und welche neuen Probleme bringen die neuen Methoden mit sich? Anhand ausgewählter Beispiele aus den Literaturwissenschaften, insbesondere der Neueren deutschen Literatur, wird sich das Blockseminar diesen Fragen widmen. Die – teilweise englischsprachigen – Einzeltexte werden einigen Wochen vor Beginn des Seminars zur Verfügung gestellt. Für die Teilnahme am Seminar ist der Besuch der Einführungssitzung verbindlich.

Es handelt sich um ein Blockseminar, das als Präsenzveranstaltung abgehalten werden soll. Geplanter Termin: 14.-18. Februar 2022, jeweils ganztags. Der Termin für eine Einführungssitzung - voraussichtlich Ende Oktober/Anfang November 2021 - wird noch bekanntgegeben. Die Teilnahme an allen Terminen ist verbindlich.

Literatur: Fotis Jannidis, Hubertus Kohle, Malte Rehbein (Hrsg.), Digital Humanities: Eine Einführung. Stuttgart: Metzler, 2017. Print oder eBook. Alle übrigen Texte befinden sich im Netz oder werden auf ILIAS zur Verfügung gestellt.

 

Bisherige Kurse:

 

  • Hauptseminar: Was ist Weltliteratur? Ein Konzept und seine Geschichte (SS 2021)

 

Von Wieland geprägt, von Goethe populär gemacht: Die Idee der Weltliteratur hat bereits eine zweihhundertjährige Karriere hinter sich und prägt noch immer literarische und wissenschaftliche Debatten. Immer wieder erlebt sie Konjunkturen - nicht nur zu Goethes Lebzeiten, sondern auch unter der Erfahrung des Exils im Nationalsozialismus oder im Zeitalter der Globalisierung. Aber meint 'Weltliteratur' immer dasselbe oder verändert sich der Gehalt dieser Idee? Was gehört jeweils dazu und was nicht? Wie steht es mit dem Verhältnis zu Konzepten wie der Inter- und der Transkulturalität oder zur postkolonialen Literatur? Wie sieht 'Weltliteratur' aus einer nicht-europäischen Perspektive aus Und lässt sich so etwas wie 'Weltliteratur' eigentlich mit den quantitativen Mitteln der Digital Humanities erfassen und messen? Unser Seminar zeichnet entscheidende Stationen der Debatte von 1800 bis zur Gegenwart nach und fragt auch nach dem Aktualität des Konzeptes 'Weltliteratur' unter heutigen Bedingungen. - Ein Teil der Texte liegt nur auf Englisch vor, einiges kann optional auch auf Französisch oder in anderen Sprachen gelesen werden.

Achtung: Es handelt sich um ein Blockseminar, dass voraussichtlich in der Pfingstpause vom 25. bis 29. Mai 2021 stattfinden wird - nach Möglichkeit als Präsenzunterricht. Die Einführungssitzung findet am 22. April 2021 von 18 bis 20 Uhr als Videokonferenz statt.

 

  • Digitale Methoden der Sammlungsforschung: Herausforderungen und Möglichkeiten (Universität Leipzig, Leitung: JunProf. Dr. Manuel Burghardt, SS 2021)

 

Gemeinsam mit Kolleg*innen aus dem Forschungsverbund Marbach Weimar Wolfenbüttel habe ich mich an einem Seminar der Universität Leipzig zur Digitalen Sammlungsforschung beteiligt. In diesem Rahmen habe ich Sitzungen zum Thema des kulturellen Gedächtnisses und der Geschichte der Einrichtungen Bibliothek - Museum - Archiv, zur Institutionengeschichte der Klassik Stiftung Weimar sowie zur Geokartierung von Bibliotheksdaten (mit)gestaltet.

 

  • Masterseminar: Die Digitalisierung der Literatur, 1970-2020 (WS 2020/21)

 

Jeder größere mediale Wandel verändert auch die bereits verbreiteten Medien. So verändert sich auch die Literatur unter dem Einfluss der allgemeinen Digitalisierung. Zwar rief der kanadische Medienwissenschaftler Marshall McLuhan bereits in den 1960er Jahren das Ende der "Gutenberggalaxis" aus, aber der technische und gesellschaftliche Wandel hat sich in den letzten Jahren enorm beschleunigt. Die Literatur thematisiert diesen Wandel, findet neue, rein digitale Formen und entwirft virtuelle Realitäten. Aber nicht nur die Texte selbst verändern sich, sondern auch die Art und Weise, wie sie geschrieben, publiziert und rezipiert werden. In einer Mischung aus literarischen, kultur- und buchwissenschaftlichen Texten (teils auf Englisch!) will das Seminar diese Prozesse genauer unter die Lupe nehmen.

Achtung: Es handelt sich um ein Blockseminar, das vom 22.-26. Februar 2021 digital unterrichtet wird. Die Einführungssitzung findet am 19. November 2020 statt, ebenfalls digital. - Das Seminar wird zugleich im Master-Studiengang European Literatures and Cultures angeboten.

 

  • Hauptseminar: Einführung in die Digital Humanities (SS 2020)

 

Im Zuge der allgemeinen Digitalisierung erleben die Geisteswissenschaften einen tiefgreifenden Methodenwandel – „Digital Humanities“ ist zum Zauberwort an deutschen Universitäten geworden. Doch was verbirgt sich hinter diesem Begriff? Wie sind die digitalen Geisteswissenschaften überhaupt entstanden? Was sind ihre häufigsten Anwendungsfelder und Methoden? Wie verändern sie die Arbeitspraxis in der Forschung und im Studium? Worin besteht ihr Potenzial und welche neuen Probleme bringen die neuen Methoden mit sich? Anhand ausgewählter Beispiele aus den Literaturwissenschaften, insbesondere der Neueren deutschen Literatur, wird sich das Blockseminar diesen Fragen widmen. Die – teilweise englischsprachigen – Texte werden einigen Wochen vor Beginn des Seminars zur Verfügung gestellt. Für die Teilnahme am Seminar ist der Besuch der Einführungssitzung verbindlich (siehe unten). Bei dieser Gelegenheit soll auch über die genauen Leistungsanforderungen gesprochen werden. Außerdem wird die Lektüre aller Texte bis zum Seminarbeginn vorausgesetzt.

Zur ersten Einführung: Gerhard Lauer, „Die Vermessung der Kultur: Geisteswissenschaften als Digital Humanities,“ in: Heinrich Geiselberger /Tobias Moorstedt (Hrsg.), Big Data: Das neue Versprechen der Allwissenheit, Berlin: Suhrkamp 2013, S. 99-116 (http://gerhardlauer.de/files/8913/8217/2087/lauer_big-data.pdf) sowie Matthew G. Kirschenbaum, „What Is Digital Humanities and What’s It Doing in English Departments?,“ ADE Bulletin 150 (2010), S. 1-7 (https://mkirschenbaum.files.wordpress.com/2011/01/kirschenbaum_ade150.pdf)

Achtung: Es handelt sich um ein digitales Blockseminar. Termin: 3.-7. August 2020. Dazu kommt eine Einführungssitzung am 16. Mai 2020 von 10-13 Uhr. Bei Rückfragen können Sie mir gern unter stefan.hoeppner@klassik-stiftung.de schreiben. 

 

  • Haupt-/Masterseminar: Von der Keilschrift zum Kindle - Eine Mediengeschichte des Buches (SS 2019)

 

Achtung: Es handelt sich um ein Blockseminar. Termin: 29. Juli-2. August 2019 im Deutschen Seminar, HS 3210. Bei Rückfragen können Sie mir gern unter stefan.hoeppner@klassik-stiftung.de schreiben.

Literarische Texte existierten nicht unabhängig von ihrem Trägermedium. Gewöhnlich sprechen wir von Büchern, auch wenn wir damit Unterschiedliches meinen können, von den Tontafeln und Papyri der Antike bis zum e-Book. Welche Formen hat das Buch aber im Lauf seiner Geschichte angenommen, wie wurde es aufbewahrt und wie haben sich diese Aspekte auf die Produktion, Distribution und Rezeption literarischer Texte ausgewirkt? Diesen Fragen möchte das Blockseminar in kompakter Form nachgehen; damit grenzt es an Nachbarfächer wie Buchwissenschaft und Mediengeschichte.

Bitte anschaffen: Stephan Füssel, Ute Schneider et al. (Hrsg.), Meilensteine buchwissenschaftlicher Forschung: Ein Reader zentraler Quellen und Materialien. Wiesbaden: Harrassowitz, 2017. - Uwe Jochum: Kleine Bibliotheksgeschichte. Stuttgart: Reclam, 2007. - Ursula Rautenberg (Hrsg.), Reclams Sachlexikon des Buches. 3. Aufl. Stuttgart: Reclam, 2015.

 

 

  • Haupt-/Masterseminar: Johann Wolfgang Goethe - Naturwissenschaftliche Schriften (Blockseminar, WS 2018/19)
  • Haupt-/Masterseminar: Autorenbibliotheken (Blockseminar, WS 2017/18; z.T. gemeinsam mit Dr. Caroline Jessen, Universität Stuttgart/DLA Marbach)
  • Haupt-/Masterseminar: Johann Wolfgang Goethe - Autobiographische Schriften (Blockseminar, SS 2017)

 

  • Proseminar: Digital Humanities: Grundlagen, Methoden, literaturwissenschaftliche Arbeitsfelder (Blockseminar, WS 2016/17)

 

Im Zuge der allgemeinen Digitalisierung erleben die Geisteswissenschaften einen tiefgreifenden Methodenwandel – „Digital Humanities“ ist zum Zauberwort an deutschen Universitäten geworden. Doch was verbirgt sich hinter diesem Begriff? Wie sind die digitalen Geisteswissenschaften überhaupt entstanden? Was sind ihre häufigsten Anwendungsfelder und Methoden? Wie verändern sie die Arbeitspraxis in der Forschung und im Studium? Worin besteht ihr Potenzial und welche neuen Probleme bringen die neuen Methoden mit sich? Anhand ausgewählter Beispiele aus den Literaturwissenschaften, insbesondere der Neueren deutschen Literatur, wird sich das Blockseminar diesen Fragen widmen. Die – teilweise englischsprachigen – Texte werden einigen Wochen vor Beginn des Seminars zur Verfügung gestellt. Für die Teilnahme am Seminar ist der Besuch einer Vorbesprechung verbindlich. Der Termin hierfür wird rechtzeitig angekündigt. Bei dieser Gelegenheit soll auch über die genauen Leistungsanforderungen gesprochen werden. Außerdem wird die Lektüre aller Texte bis zum Seminarbeginn vorausgesetzt.

Zur ersten Einführung: Gerhard Lauer, „Die Vermessung der Kultur: Geisteswissenschaften als Digital Humanities,“ in: Heinrich Geiselberger /Tobias Moorstedt (Hrsg.), Big Data: Das neue Versprechen der Allwissenheit, Berlin: Suhrkamp 2013, S. 99-116 (http://gerhardlauer.de/files/8913/8217/2087/lauer_big-data.pdf) sowie Matthew G. Kirschenbaum, „What Is Digital Humanities and What’s It Doing in English Departments?,“ ADE Bulletin 150 (2010), S. 1-7 (https://mkirschenbaum.files.wordpress.com/2011/01/kirschenbaum_ade150.pdf)

 

  • Haupt-/ Masterseminar: Dietmar Dath - Poesie, Pop, Politik (SS 2016)

 

Achtung: Es handelt sich um ein Blockseminar. Termine: 29. April, 3.-4. Juni und 17.-18. Juni 2016 im Deutschen Seminar, HS 3305. Bei Rückfragen können Sie mir gern unter stefan.hoeppner@klassik-stiftung.de schreiben.

Der Freiburger Schriftsteller und Journalist Dietmar Dath (*1970) gehört zu den produktivsten Autoren der Gegenwartsliteratur. Seit seinem Debüt Cordula killt dich (1995) bewegen sich seine Arbeiten im Spannungsfeld zwischen Diskussionen zu ästhetischen und politischen Fragen einerseits, Elementen der Popkultur und Literaturgenres wie der Science Fiction andererseits. Die Mischung hat Dath nicht nur auf Redakteursposten bei der SPEX und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung befördert, sondern ihm auch eine Nominierung zum Deutschen Buchpreis eingebracht. Zugleich gilt er als kontroverser Autor, nicht zuletzt aufgrund seiner politischen Haltung als überzeugter Marxist. Zentrale Themen des Autors werden zunächst anhand einiger theoretischer Schriften und journalistischer Arbeiten vorgestellt, bevor wir sie im Detail anhand ausgewählter literarischer Werke diskutieren, von denen viele wiederum den Akt des Schreibens thematisieren. Dazu gibt es Seitenblicke auf weitere Felder, auf denen Dath ebenfalls aktiv ist: das Hörspiel, die Graphic Novel und die musikalischen Kollaborationen mit der Karlsruher Band Kammerflimmer Kollektief.

Bitte anschaffen: Dietmar Dath, Die salzweißen Augen: Vierzehn Briefe über Drastik und Deutlichkeit, Frankfurt/Main: Suhrkamp, 2005; Dietmar Dath, Die Abschaffung der Arten: Roman (Taschenbuchausgabe), Frankfurt/Main 2010; Dietmar Dath, Sämmtliche Gedichte: Roman (Taschenbuchausgabe), Frankfurt/Main: Suhrkamp, 2011. Weitere Texte werden als Kopiervorlage zur Verfügung gestellt. // Zur Einführung empfohlen: Martin Hatzius, Dietmar Dath: Alles fragen, nichts fürchten, Berlin: Das Neue Berlin, 2011. – Björn Vedder, „Dietmar Dath.“ Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur (KLG) 10/2011: S. 1-8; A-F. Das KLG kann man bei der Bibliotheksaufsicht im Deutschen Seminar ausleihen. Achtung: Die Lektüre der Texte bis zur jeweiligen Sitzung wird vorausgesetzt, denn nur so können wir sinnvoll über sie diskutieren.

Prüfungsleistung: B.A.-HF (6 ECTS): Referat; Lehramt-HF (6 ECTS): schriftliche Hausarbeit (15 Seiten); abzugeben bis zum 01.09.2016. B.A.-HF/Lehramt-HF/Master (8 ECTS): schriftliche Hausarbeit (20 Seiten), abzugeben bis zum 01.09.2016
Master (10 ECTS): schriftliche Hausarbeit (25 Seiten), abzugeben bis zum 01.09.2016.

Studienleistung: Übernahme eines Referates; Teilnahme an allen Sitzungen; schriftliche Hausarbeit (15 bis 20 Seiten, unbenotet; abzugeben bis zum 01.09.2016).

 

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Kaum eine andere Kultur ist so sehr für die deutsche so sehr zum Wunsch- und Schreckbild geworden wie die amerikanische. Spätestens seit Klopstock und Goethe gibt es immer wieder Texte, die anhand der USA als Zukunft oder Zerrbild Europas eigentlich die Zustände im eigenen Land diskutieren. Umgekehrt entwirft auch die amerikanische Literatur immer wieder Deutschlandbilder, um anhand des Fremden ihr eigenes Befinden zu thematisieren. Unser Seminar wird diese literarischen Wechselspiegelungen vom 19. bis zum 21. Jahrhundert betrachten. Angedacht ist dabei die Beschäftigung mit Texten u.a. von G.W.F. Hegel, Charles Sealsfield, Karl May, Mark Twain, Franz Kafka, Kurt Vonnegut, Arno Schmidt und Thomas Pynchon. Ein weiterer Schwerpunkt wird auf Darstellungen von 9/11 in der deutschen Gegenwartsliteratur liegen.

Zur ersten Orientierung: Jeffrey Sammons: "Gibt es dort ein 'Dort'?: Das deutsche Amerikabild", in: Jochen Vogt/Alexander Stephan (Hrsg.), Das Amerika der Autoren: Von Kafka bis 9/11,  München: Fink, 2006. S. 19-43; außerdem der sehr alte, aber immer noch unverzichtbare Überblick in: Harold Jantz: Amerika im deutschen Dichten und Denken, in: Deutsche Philologie im Aufriss 3 [1957], Sp. 309-372. Eine detaillierte Liste der Texte wird in der ersten Semestersitzung vorgelegt.

Achtung: Hohes Lesepensum. Die englischsprachigen Texte werden im Original gelesen.

 

 

Schwerpunktthema: Von Johann Peter Hebel bis Dietmar Dath: Literatur aus Freiburg und der Regio

Literatur: Auffenberg, Joseph von. „Bertold der Zähringer: Oper in zwei Aufzügen.“ Sämmtliche Werke. Bd. 16. Siegen; Wiesbaden: Friedrichsche Verlagsbuchhandlung, 1848. S. 1-62. (als Download erhältlich) -  Dath, Dietmar. Dirac: Roman. 2006. Frankfurt/Main: Suhrkamp, 2009. - Hebel, Johann Peter. Aus dem Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes. Hrsg. Wilhelm Zentner. Stuttgart: Reclam, 1963 u.ö. (aktuelle Auflage erhältlich!) - Ders., Alemannische Gedichte. Übertr. Richard Gäng. Hrsg. Wilhelm Zentner. Stuttgart: Reclam, 2001. - Kaschnitz, Marie Luise. Beschreibung eines Dorfes. Frankfurt/Main: Insel, 2009. // Arbeitsbücher: Becker, Sabina, Christine Hummel und Gabriele Sander. Grundkurs Literaturwissenschaft. Stuttgart: Reclam, 2006. - Sittig, Claudius. Arbeitstechniken Germanistik. Stuttgart: Klett, 2008.

 

 

Hermann Brochs Romantrilogie Die Schlafwandler (1931/32) zählt zu den wichtigsten Texten der Klassischen Moderne - und steht bisher doch im Schatten von Werken wie Der Zauberberg und Der Mann ohne Eigenschaften. In den drei Romanen "Pasenow oder Die Romantik", "Esch oder Die Anarchie" und "Huguenau oder Die Sachlichkeit" spannt der Autor einen weiten Bogen durch die dreißig Jahre der Wilhelminischen Ära. Eine besondere Rolle spielt dabei der Aspekt des Werteverfalls, den Broch in der Niederlage des Jahres 1918 kulminieren lässt. In unserem Seminar werden wir einen ausführlichen und sorgfältigen Durchgang durch das Werk unternehmen. Dabei wird es sowohl um die ethischen Aspekte wie auch die eigenwillige, ausgefeilte Romanarchitektur gehen. Im letzten Teil des Seminars werden wir und mit dem Ort des Textes in seiner Epoche und mit der Rezeption der Schlafwandler seit 1945 beschäftigen.

Bitte Anschaffen: Hermann Broch, Die Schlafwandler: Romantrilogie. Hrsg. Paul Michael Lützeler. Frankfurt/Main: Suhrkamp, 1994. Die Lektüre des Textes bis zum Semesterbeginn wird vorausgesetzt. - Zur Einstimmung empfohlen: Milan Kundera, Die Kunst des Romans: Essay (Neuübersetzung), Übers. Uli Aumüller, Frankfurt/Main: S. Fischer, 2007. Kapitel 3: Notizen zu Brochs Schlafwandlern, sowie: Dieter Martin, "Hermann Broch: Die Schlafwandler," Ringvorlesung Welt-Entwürfe: Deutsche Romane der Klassischen Moderne, Universität Freiburg, WS 2007/08. Podcast unter: http://podcast2.ruf.uni-freiburg.de/ub/casts/0708/weltentwuerfe/2008-01-23_Martin.mp3

 

 

Obwohl Hermann Hesse, der Literatur-Nobelpreisträger des Jahres 1946, neben Franz Kafka, Bertolt Brecht und Thomas Mann international als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts gilt, ist seine Rezeption in Deutschland immer zwiespältig geblieben - gerade in der Germanistik. Während etwa Thomas Mann den Steppenwolf James Joyces Meisterwerk Ulysses als ebenbürtig zur Seite stellt, kritisiert Marcel Reich-Ranicki Hesse wegen seiner "penetranten Innerlichkeit", und sein Werk wird häufig als reine Jugendlektüre abgetan. Das Proseminar soll diesem zwiespältigen Eindruck auf den Grund gehen; es wird in exemplarischen Lektüren zentraler Texte einen Überblick über die wichtigsten Themen und Figurenkonstellationen, aber auch die Brüche und Widersprüche in Hesses Werk geben. Damit soll ein neuer, kritischer Blick auf ein teilweise durchaus anspruchsvolles Oeuvre im Kontext der literarischen Moderne ermöglicht werden. Ein thematischer Schwerpunkt wird dabei auf Hesses literarischer Verarbeitung des gesellschaftlichen und technologischen Modernisierungsschubs zwischen 1900 und 1930 sowie auf seiner Aneignung der Kunst und Musik der Klassischen Moderne liegen; ein Seitenblick gilt der wechselvollen Rezeptionsgeschichte Hesses, insbesondere in Deutschland und den USA.

Primärtexte: Peter Camenzind, Roßhalde, Demian, Klein und Wagner, Klingsors letzter Sommer, Siddhartha, Die Nürnberger Reise, Steppenwolf, Narziß und Goldmund (Frankfurt/Main: Suhrkamp). Alle Texte sind in preisweren Taschenbuchausgaben erhältlich, z.T. auch günstig antiquarisch.
Außerdem zur Anschaffung empfohlen: Sikander Singh, Hermann Hesse, Stuttgart: Reclam, 2006. - Klaus Walther, Hermann Hesse: Biographie. München: dtv, 2005.

 

 

Nachdem Comics lange als "Schmutz und Schund" galten, haben sie nun auch Eingang in die Literaturwissenschaft gefunden. In diesem Seminar soll es hauptsächlich um die Beziehungen zwischen Literatur und Comics gehen. Das Seminar teilt sich dabei in drei größere Abschnitte: Erstens geht es um die Art und Weise, wie Comics überhaupt erzählen, was sie darin von literarischen Texten unterscheidet, aber auch, worin Gemeinsamkeiten zwischen beiden Medien bestehen. Im zweiten Teil des Seminars werden wir darüber sprechen, welche Prozesse bei der Übertragung literarischer Vorlagen ins Medium des Comics ablaufen, sowohl was den Inhalt als auch, was die Form angeht. Dies werden wir exemplarisch an Comicversionen dreier Texte von Kafka, Proust und Goethe untersuchen. Dabei wird auch zur Sprache kommen,ob und wie sich eine künstlerisch ambitionierte Umsetzung dabei etwa von einer Disney-Adaptation unterscheidet. Der dritte und letzte Teil wird sich damit beschäftigen, welche Verwendungsweisen und Funktionen literarische Zitate in einem genuinen Comic erfüllen können. Unser Beispieltext dafür ist Fun Home: A Family Tragicomic von Alison Bechdel.

Achtung: Hohes Lesepensum, teilweise fremdsprachige Texte; leider hohe Anschaffungskosten bei den Büchern. Eine eintägige Exkursion zum Festival de l'Espirit BD nach Colmar (14. oder 15. Mai 2011) ist vorgesehen.

Bitte anschaffen: Scott McCloud, Understanding Comics, New York: Harper, 1994; Franz Kafka, Die Verwandlung, Stuttgart: Reclam, 1995; Peter Kuper, The Metamorphosis, New York: Broadway Books, 2004; J. W. Goethe, Die Leiden des jungen Werther, Stuttgart: Reclam, 2001; Osvaldo Pavese / Guido Scala: "Die Leiden des jungen Ganther", in: Walt Disney's Lustige Taschenbücher Nr. 194: Das Elixier der ewigen Jugend (1994), S. 97-135; Marcel Proust, In Swanns Welt, Übers. Eva Rechel Mertens, Frankfurt/Main: Suhrkamp, 1997 (alternativ: Du coté de chez Swann, Paris: Gallimard, 2001); Stephane Heuet, À la recherche du temps perdu, tome 1: Combray, Paris: Delcourt, 1998 (alternativ: Auf der Suche nach der verlorenen Zeit - Combray: Eine Graphic Novel, München: Knesebeck, 2010); Alison Bechdel, Fun Home: A Family Tragicomic, New York: Mariner Books, 2007.

 

 

Literatur: Rainer Grübel, Ralf Grüttemeier und Helmut Lethen, Orientierung Literaturwissenschaft: Was sie kann, was sie will, Reinbek: Rowohlt 2001 (meist antiquarisch); Claudius Sittig, Arbeitstechniken Germanistik, Stuttgart: Klett, 1008; Alfred Döblin, Berlin Alexanderplatz: Roman, München: dtv, 1965 (und öfter); Mascha Kaléko, Das lyrische Stenogrammheft: Gedichte aus der Welt der Großstadt, Reinbek: Rowohlt, 2007; Bertolt Brecht, Frühe Stücke: Baal - Trommeln in der Nacht - Im Dickicht der Städte, Frankfurt/Main: Suhrkamp, 1998; Erich Kästner, Emil und die Detektive, 152. Aufl., Hamburg: Dressler, 2010.

 

 

Wäre es nach Franz Kafka gegangen, wir könnten heute nur wenige von seinen Werken lesen. Auch die drei Fragment gebliebenen Romane Der Verschollene (auch als Amerika bekannt), Der Proceß und Das Schloß hätte sein Freund Max Bord bekanntlich nach Kafkas Tod verbrennen sollen. Dieses Seminar soll einen ausführlichen und präzisen Durchgang durch die drei Texte geben. Dabei wird es neben der Interpretation der Romane auch um exemplarische Fragen der Edition gehen. Welche Ausgaben existieren, welche Eigenschaften, welche Vor- und Nachteile haben sie? Wie hat Max Brod die originalen Manuskripte bearbeitet? Welche Kriterien liegen den heute üblichen Versionen zugrunde, die als "Originalfassung" bzw. als "Fassung nach der Handschrift" betitelt sind? Welche Konsequenzen hat die Verwendung der unterschiedlichen Textfassungen für die Interpretation? Und nicht zuletzt: warum sind Kafkas Texte Teil des Literaturkanons geworden, während der Autor zu Lebzeiten kaum bekannt war?

Bitte anschaffen: Thomas Anz: Franz Kafka. München: C.H. Beck, 2009. - Franz Kafka: Romane und Erzählungen: Der Verschollene (Amerika) / Der Proceß / Das Schloß / Die Erzählungen: Kassette mit 4 Bänden. Frankfurt/Main: S. Fischer, 2004. - Bitte nur Ausgaben mit der Originalfassung der Texte, nicht in den von Max Brod bearbeiteten und herausgegebenen Fassungen!

 

 

Die literarische Utopie ist eine der ältesten Gattungen der Literatur überhaupt; je nach Perspektive reicht sie bis zu Platon oder zumindest bis zum Jahr 1516 zurück, in dem Thomas Morus' Traktat Utopia erschien. Immer ging es dabei um die Literatur als Reflexionsmedium, das Probleme der Gegenwart in Form einer verfremdeten Alternative diskutiert. Ihren vorletzten Höhepunkt erreichte sie in der Atom-Literatur der 1970er und 1980er Jahre, die in immer neuen Variationen die Welt nach dem Nuklearkrieg ausmalte. Etwa seit der Jahrtausendwende setzt eine neue Belebung des Genres ein, die sich jedoch mit ganz anderen Fragen beschäftigt, etwa mit Umweltkatastrophen oder der Welt nach der Ablösung des Menschen durch eine neue Spezies. In diesem Seminar werden wir zunächst anhand zweiter Klassiker (Morus, Huxley) eine Begriffsbestimmung der literarischen Utopie arbeiten und dann eine Reihe von Texten aus der deutschen, französischen und nordamerikanischen Literatur der letzten Jahre diskutieren. Was ist die genaue Funktion der utopischen Literatur? Wie ist die utopische Gesellschaft mit den realen Verhältnissen verbunden, auf die sie sich bezieht? Können Zukunftsutopien einen prognostischen Charakter besitzen? Was ist "counterfactual history"? Lassen sich Unterschiede im Status der Utopie in den jeweiligen Literaturen feststellen? Dies sind nur einige der Fragen, die wir in unserem Seminar angehen werden.

Bitte anschaffen: Thomas Morus: Utopia. Stuttgart: Reclam, 1986; Aldous Huxley: Brave New World. Stuttgart: Reclam, 1998; Margaret Atwood: Oryx and Crake. London: Bloomsbury, 2003; Dietmar Dath: Die Abschaffung der Arten. Frankfurt/Main: Suhrkamp, 2010; Juli Zeh: Corpus Delicti - Ein Prozess. Berlin: btb, 2010; Michel Houellebecq: Elementarteilchen. Übers. Uli Wittmann. Reinbek: Rowohlt, 2006 (alternativ im Original: Les particules élementaires. Paris: Éditions J'ai lu, 2006); Christian Kracht: Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten. München: dtv, 2010. Zur Einführung ins Thema empfohlen: Hans-Edwin Friedrich: Utopie. In: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Hg. Jan-Dirk Müller et al. Bd. 3. Berlin: de Gruyter, 2003. S. 739-743, sowie Hiltrud Gnüg:Utopie und utopischer Roman. Stuttgart: Reclam, 1982. Zur ersten Sitzung vorausgesetzt wird die Lektüre der kurzen Utopie Freiburg im Frühling 1980 von Löhl (ab Anfang Oktober als Kopiervorlage im Seminarordner).

 

 

Auch nach zweihundert Jahren hat die Literatur der Romantik nichts von ihrer Anziehungskraft verloren. In diesem Kurs werden wir gemeinsam einige ihrer schönsten und wichtigsten Erzählungen lesen. Dabei soll es nicht nur um die Intrepretation des Inhalts gehen, sondern auch um die Frage, welche poetologischen Konzepte hinter den auf den ersten Blick oft phantastisch und naiv erscheinenden Erzählungen stehen. Im ersten Teil des Seminars werden wir exemplarische Texte von Autoren wie Ludwig Tieck, Joseph von Eichendorff, Achim von Arnim oder Friedrich de la Motte-Fouqué lesen. Der zweite Teil wird sich dann vertiefend einem Autor widmen - E.T.A. Hoffmann und seiner Novellensammlung Die Serapionsbrüder (1819-1821).

Bitte anschaffen: Sascha Michel (Hrsg.), Feenhaft und wunderbar: Die schönsten Erzählungen der deutschen Romantik. Frankfurt/Main: Fischer Klassik, 2008. - Ludwig Tieck, Des Lebens Überfluß, Hrsg. Helmut Bachmaier, Stuttgart: Reclam, 1986. - Joseph von Eichendorff, Aus dem Leben eines Taugenichts: Novelle, Hrsg. Hartwig Schultz, Stuttgart: Reclam, 1986. - E.T.A. Hoffmann, Die Serapionsbrüder. Hrsg. Wulf und Ursula Segebrecht. Frankfurt/Main: Deutscher Klassiker Verlag, 2008. - Zur Einführung bitte lesen: Detlef Kremer, Romantik, 3. Aufl., Stuttgart; Weimar: Metzler, 2007, S. 156-187. -  Zur Einstimmung in die Epoche sehr empfohlen: Rüdiger Safranksi, Romantik: Eine deutsche Affäre, Frankfurt/Main: Fischer, 2009.

 

 

"Was für eine sonderbare Familie sind wir! Man wird später Bücher über uns - nicht nur über einzelne von uns - schreiben." Mit diesen hellsichtigen Worten hat Klaus Mann, der älteste Sohn Thomas Manns, Recht behalten. Lange Zeit stand aber die jüngere Generation der Manns trotz aller Erfolge zu Lebzeiten im Schatten ihres Vaters und ihres Onkels, Heinrich Mann. Sowohl unter Literaturwissenschaftlern als auch bei einem größeren Publikum hat aber in den letzten Jahren eine Wiederentdeckung der Geschwister Erika Mann (1905-1969), Klaus Mann (1906-1949) und Golo Mann (1909-1994), der zumeist als Publizist und Historiker tätig war, eingesetzt. Viele Texte, die lange vergriffen waren, sind nun wieder zugänglich, und eine rege Forschungstätigkeit hat eingesetzt. Auf diesem spannenden Terrain werden wir uns bewegen.

Zur Einstimmung empfohlen sind der Film "Escape to Life - Die Klaus und Erika Mann Story" (2000, Regie: Andrea Weiss) und der TV-Mehrteiler "Die Manns" (2001, Regie: Heinrich Breloer). - Empfohlene Biographien: Uwe Naumann, Klaus Mann: Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Reinbek: Rowohlt, 2006. -  Irmela von der Lühe, Erika Mann: Eine Lebensgeschichte, Frankfurt/Main: Campus, 1993. (auch in versch. Taschenbuchausgaben erhältlich) - Tilmann Lahme, Golo Mann: Biographie, Frankfurt/Main: Fischer, 2009. - Genaue Angaben zur Primärliteratur folgen in der ersten Seminarseitzung.

 

 

Der Aphorismus gehört wohl zu den am wenigsten beachteten Gattungen der deutschen Literatur. Er fliegt gewissermaßen unterhalb des literaturwissenschaftlichen Radars. In diesem Kurs sollen versuchsweise eine Definition der Gattung und ein Überblick über ihre Geschichte erarbeitet werden. Im Zentrum des Interesses stehen dabei Texte und Autoren um 1800, u.a. Georg Christoph Lichtenberg, Jean Paul, Johann Wolfgang Goethe, Novalis, Friedrich Schlegel und Johann Wilhelm Ritter. Dabei wird es vor allem um das Verhältnis von Aphorismus und romantischem Fragment gehen, besonders im Hinblick auf die Vermittlung naturwissenschaftlicher Inhalte. In einem zweiten Teil werden wir Schlaglichter auf spätere Autoren werfen, beispielsweise auf Friedrich Nietzsche, Walter Benjamin, Elias Canetti und Ludwig Hohl.

 

 

Dieses Seminar will einen Überblick über die deutschsprachige Lyrik der Gegenwart erarbeiten. Dabei werden vor allem jüngere Autoren im Vordergrund stehen, die in der Mehrheit erst nach dem Epocheneinschnitt von 1989 in die Öffentlichkeit getreten sind. Gedacht ist dabei u.a. an Raoul Schrott, Ulrike Draesner, Thomas Kling, Durs Grünbein, Lutz Seiler, Sabine Scho, Brigitte Oleschinski, Blixa Bargeld, W.G. Sebald, Max Goldt und Bert Papenfuß-Gorek. Als thematische Schwerpunkte sind angedacht: 1. Naturlyrik. 2. Geschichte und Gedächtnis. 3. Poesie und Naturwissenschaft. Auch Phänomene wie Lyrik-Portale im Internet, Hypertext-Projekte, der "Diskurspop" (z.B. Blumfeld, Tocotronic) und die Poetry Slam-Bewegung der 1990er sollen in die Betrachtung einbezogen werden. Daneben wird es auch kreative Elemente, also praktische Schreibübungen geben. Last but not least ist der gemeinsame Besuch bei passenden Lesungen denkbar.

 

  • Proseminar: Thomas Mann - Der Zauberberg (SS 2009)

 

Den Nobelpreis erhielt Thomas Mann für die "Buddenbrooks" - viel aktueller und faszinierender ist aus heutiger Sicht aber sein zweites Hauptwerk, "Der Zauberberg". Was als kurzes "humoristisches Gegenstück" zur Novelle "Der Tod in Venedig" geplant war, nahm unter den Händen des Autors immer größere, umfassendere Formen an. Dieses Seminar will die großen Linien des Romans nachverfolgen. Neben den Hauptfiguren und ihren Konflikten werden u.a. die kulturhistorischen Bezüge, die Zeitdarstellung, die Darstellung von Musik und Naturwissenschaft sowie die innere Struktur des Romans im Mittelpunkt stehen. Abschließend werden wir auch Hans W. Geißendörfers Verfilmung (1981) und die Rezeptionsgeschichte des Werkes diskutieren.

 

  • Techniken und Methoden der Literaturwissenschaft (Einführung in die Neuere Deutsche Literatur) / Schwerpunkt: Wiener Moderne (SS 2009)

 

Dieses Seminar soll in die Grundlagen literaturwissenschaftlichen Arbeitens einführen. Dazu gehören natürlich der kritische, analytische Umgang mit Texten und ein Einblick in einschlägige Literaturtheorien, aber auch die Fertigkeiten des wissenschaftlichen Schreibens (Literaturrecherche, Umgang mit Sekundärliteratur, Zitieren, Bibliographieren) sowie die Konzeption von Referaten und Hausarbeiten. Besonders wichtig ist die Analyse von Texten im Kontext ihrer Epoche. Dabei wird es um die Lyrik, Epik und Dramatik, aber auch andere Textsorten aus der so genannten Wiener Moderne gehen. Unter anderem werden wir anhand von Texten aus der Feder von Arthur Schnitzler, Hugo von Hofmannsthal und Sigmund Freud diskutieren. Literaturhinweise folgen in der ersten Sitzung.

 

  • Proseminar: Goethe und die Naturwissenschaften (WS 2008/09)

 

Bis heute gilt Johann Wolfgang Goethe als einer der letzten Universalgelehrten, der sich neben der Dichtung auch noch mit den Wissenschaften beschäftigte - vor allem mit den naturwissenschaftlichen Disziplinen. In einer Zeit, in der überall Interdisziplinarität und Brückenschläge zwischen natur- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen gefragt sind, wird diese Doppelfunktion in der Forschung zu Goethe wieder einmal interessant. Dieses Seminar widmet sich darum dem Naturwissenschaftler Goethe in möglichst vielen Facetten. Im ersten Teil werden wir Texte Goethes aus möglichst vielen verschiedenen Bereichen - wie der Anatomie, der Farbenlehre, Metereologie und Morphologie lesen. Dabei werden wir uns auch mit Goethes Selbstverständnis als Wissenschaftler und seiner Rolle im wissenschaftlichen Horizont der Zeit beschäftigen, besonders in seinem Verhältnis zur romantischen Naturwissenschaft. Nach der Weihnachtspause werden wir anhand von ausgewählten Textbeispielen (u.a. Faust II und Das Märchen) untersuchen, wie Goethe seine wissenschaftlichen Kenntnisse innerhalb seiner literarischen Texte anwendet.

Besonders willkommen sind Studierende mit Interesse für kulturwissenschaftliche und wissenschaftsgeschichtliche Fragen sowie solche, die auch ein naturwissenschaftliches Fach studieren.

Literatur: - Bitte anschaffen: J. W. Goethe. Schriften zur Naturwissenschaft: Bibliographisch ergänzte Ausgabe. Hrsg. Michael Böhler. Stuttgart: Reclam, 1999. -  J.W. Goethe. Novelle / Das Märchen. Hrsg. Ernst von Reusner. Stuttgart: Reclam, 1977 u.ö. - J.W. Goethe. Faust. Hrsg. Albrecht Schöne. 2 Bde. 6. Aufl. Frankfurt/Main: Deutscher Klassiker Verlag, 2005. (Textidentisch und etwas billiger: Frankfurt/Main: Insel, 2003). - Weitere Lektürehinweise folgen in der ersten Sitzung.

 

  • Proseminar: Literatur im Computer - Computer in der Literatur (WS 2008/09)

 

„Digital ist besser“? Die Digitalisierung unserer Umwelt hat auch die Literatur verändert. Nicht nur unsere Auffassung von ihr im Verhältnis zu anderen Medien, sondern auch ganz handfest die Art und Weise, in der sie produziert und rezipiert wird. Mit diesen massiven Verschiebungen wird sich unser kulturwissenschaftlich ausgerichtetes Seminar beschäftigen. Dabei geht es nicht darum, die Entwicklung zu dämonisieren oder zu glorifizieren, sondern in ihren Konsequenzen zu reflektieren und zu begreifen. Vier Aspekte sollen im Mittelpunkt stehen: 1. Die kulturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit den technischen und gesellschaftlichen Veränderungen. Diesem Punkt werden wir uns durch die gemeinsame Lektüre von Texten von Marshall McLuhan, Neil Postman, Jean Baudrillard, Donna Haraway, Sherry Turkle, Friedrich Kittler und anderen nähern. 2. Neue Organisationsformen von Literatur im Netz (z.B. neue Publikationsformen, Textdatenbanken, Fan Fiction, Autorenforen). 3. Die innovative Nutzung des Internets durch „etablierte“ Autoren wie  Rainald Goetz und Elfriede Jelinek. 4. Die Computerisierung und ihre künstlerische Verarbeitung in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, etwa bei Andreas Neumeister und Norman Ohler, aber auch in Maßstäbe setzenden Texten der amerikanischen Literatur, beispielsweise von Philipp K. Dick, William Gibson oder Neal Stephenson.

Bitte bis zur ersten Sitzung als Diskussionsgrundlage lesen: Hans Magnus Enzensberger, "Das digitale Evangelium: Propheten, Nutznießer und Verächter." in: Die Elixiere der Wissenschaft: Seitenblicke in Poesie und Prosa. Frankfurt/Main: Suhrkamp, 2002. S. 75-97. Weitere Literaturangaben folgen beim ersten Treffen. Achtung: Umfangreiche Seminarlektüre, teilweise auf Englisch!

 

  • Proseminar: Goethes Wilhelm Meisters Lehrjahre: Ein Roman und ausgewählte Stationen seiner Rezeption von Novalis bis Wim Wenders (SS 2008)

 

Auch wenn er heute als Klassiker und als Modell des Bildungsromans schlechthin gilt: Als der Roman "Wilhelm Meisters Lehrjahre" 1795/96 erschien, wurde er unter den Schriftstellern der Zeit kontrovers aufgenommen. In diesem Seminar werden wir uns sowohl mit dem Roman selbst als auch mit ausgewählten Stationen seiner Rezeption beschäftigen. Zu den wichtigsten Themen gehören die komplexe Struktur des Romans, seine Vorstufe "Wilhelm Meisters theatralische Sendung" oder auch seine Darstellung der damaligen Theaterwelt. Im zweiten Teil werden wir ausgewählte Stationen seines literarischen Weiterwirkens betrachten: die kontroverse Diskussion unter den Frühromantikern, Novalis' und Friedrich Schlegels Versuche, Goethe eigene Entwürfe entgegenzusetzen; Hermann Hesses "Steppenwolf" als Übertragung des Goetheschen Bildungsromanes in die "Roaring Twenties" (1927), sowie schließlich Wim Wenders' und Peter Handkes Film "Falsche Bewegung" (1975).

Zu diesem Seminar können Sie Seminarplan und Auswahlbibliographie herunterladen.

 

  • Proseminar: Der historische Roman als Trivial- und Hochliteratur (SS 2008)

 

Der historische Roman ist ein schillerndes Genre: zwischen autonomer Poesie und wissenschaftlicher Exaktheit, zwischen nationalem Pathos und der Destruktion chauvinistischer Mythen, zwischen E-Literatur und "Trash". Diese Spannungen will unser Seminar in groben Zügen und in einem chronologischen Durchgang ausloten. Insbesondere wird es um die Frage nach dem doppelten Zeitbezug gehen - nämlich sowohl auf die Vergangenheit, in der die Texte spielen, als auch auf die Gegenwart, in der sie entstehen. Anhand des "trivialen" Romanes "Die Hexe von Freiburg" werden wir zunächst einige wichtige Charakteristika der Gattung herausarbeiten, bevor wir uns auf einen Durchgang begeben, der von der Romantik bis in die Gegenwart führen soll. Dazu lesen wir u.a. Texte von Wilhelm Hauff, Theodor Fontane, Bertolt Brecht, Christa Wolf und Astrid Fritz.

Im Anschluss an das Semester gab es eine Exkursion in die Schwäbische Alb zu den Schauplätzen von Wilhelm Hauffs Roman Lichtenstein (1827). 

Zu diesem Seminar können Sie Seminarplan und Auswahlbibliographie herunterladen.

 

  • Proseminar: Novalis (WS 2007/08)

 

Dichter, Philosoph, Literaturtheoretiker, Naturwissenschaftler - Friedrich von Hardenberg (1772-1801), besser bekannt unter seinem Pesudonym Novalis, war einer der vielseitigsten Autoren der Zeit um 1800. Als einer der Begründer der Romantik dachte er die verschiedenen Bereiche seiner Arbeit nicht getrennt, sondern wollte sie zu einer höheren Einheit zusammenführen. Unser Seminar legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Entwicklung von Novalis' Theorien zu Literatur und Wissenschaft, aber auch auf die Wechselwirkung der vielen Wissensfelder, mit denen Hardenberg sich beschäftigte. Daher werden wir einen chronologischen Durchgang durch das Werk des Autors unternehmen, von religiösen Jugenddichtungen über die naturwissenschaftlichen Studien an der Bergakademie Freiberg bis hin zu den großen Dichtungen im Umfeld der Jenaer Romantik.

 

  • Übung: Intermedialität - Literatur und Comics (WS 2007/08)

In einer Welt, in der wir von einer immer größeren Medienvielfalt umgeben sind, stellt sich auch für unsere Disziplin immer mehr die Frage, in welchem Verhältnis die Literatur zu anderen Medien steht. Zu dieser Medienlandschaft gehört auch der Comic, der Bild und Text auf ganz besondere Weise miteinander verbindet, und dem immer noch der Ruch des Trivialen anhaftet. In diesem Kurs mit experimentellem Charakter werden wir uns unter anderem den folgenden Fragen widmen: Was ist Intermedialität und wie lässt sich dieser Begriff auf den Comic anwenden? Wie wirken Text und Bild im Comic zusammen? Was hat eine Graphic Novel mit einem Roman zu tun? Welche Parallelen und Unterschiede gibt es zwischen den Erzählstrukturen in Literatur und Comic? Welche Transformationen gehen vor sich, wenn ein literarischer Text in das Medium des Comic übertragen wird, z.B. Uwe Timms Novelle "Die Entdeckung der Currywurst"? Genauere Informationen zu Programm und Ablauf folgen in der ersten Sitzung. Achtung: Seminarlektüre teilweise auf Englisch!

Literatur: Scott McCloud, Understanding Comics (New York: Harper Perennial, 1994 u.ö.), online erhältlich; Uwe Timm, Die Entdeckung der Currywurst (München: dtv, 2000); Isabel Kreitz, Uwe Timm und Frank Giese, Die Entdeckung der Currywurst (Reinbek: Carlsen, 2005). Weitere Literaturhinweise folgen zu Beginn des Seminars. Zur Einführung empfohlen: Andreas C. Knigge, Comics: Vom Massenblatt ins multimediale Abenteuer (Reinbek: Rowohlt, 1996); Andreas Platthaus, Im Comic vereint: Eine Geschichte der Bildgeschichte (Frankfurt/Main: Insel, 2000).

 

  • Presentation of Oral and Written Research in English (WS 2007/08)

This class is designed to provide you with the opportunity of improving your written and spoken English for use in an academic context. Activities will include essay-writing, oral presentations, in-class discussions of both literary theory and literary texts proper, as well as a brief introduction into cultural differences between English- and German-speaking countries in the field of literary studies. A detailed syllabus will follow during the first week of classes.

Class will be taught in English; good command of written and spoken English (German "Abitur" level or equivalent) is a prerequisite. Information on the textbook(s) will be given in class.

Please note that this class is designed for students in the new European Literatures and Cultures M.A. program only. Enrollment procedures for this program apply.

 

  • Proseminar: Arno Schmidt (SS 2007)

Viel gelobt, wenig gelesen - Arno Schmidt (1914-1979), der sich stets abseits des westdeutschen Literaturbetriebs seiner Zeit hielt, gilt auch heute noch als der große Unbekannte der Nachkriegsliteratur. In drei Jahrzehnten schuf Schmidt ein eigenwilliges, vielschichtiges Werk, das sich einerseits in die Tradition der Aufklärung stellte und andererseits an die großen Experimente der Klassischen Moderne von Döblin bis Joyce sowie der Psychoanalyse anschloss. Dieses Seminar unternimmt einen chronologischen Durchgang durch Schmidts Werk, von den die Romantik imitierenden Gedichten und Märchen der Kriegs- und Vorkriegszeit über die politisch engagierten Romane und Erzählungen der 50er mit ihrer neuartigen Poetik bis hin zum radikal-experimentellen Spätwerk, das wieder stärker märchenhafte Züge trägt. Außerdem wird es Einblicke in Schmidts Rundfunkessays und seine publizistischen Arbeiten geben. Schließlich sollen Schmidts ästhetische Positionen daraufhin befragt werden, wie sie in den literarischen Kontext seiner Zeit passen - im Klartext: ob Schmidts Literatur wirklich so einzigartig war, wie sie vorgab, oder ob es mehr Anschlüsse an die Gruppe 47 und ihre Zeitgenossen gab, als Schmidt selbst eingestand. Auf Wunsch (und auf eigene Kosten) mehrtägige Exkursion in die Arno-Schmidt-Gedenkstätte in Bargfeld bei Celle und zu nahegelegenen Schauplätzen von Schmidts Texten möglich.

Mit dem Arno Schmidt-Proseminar haben wir im August 2007 eine Exkursion in die Lüneburger Heide unternommen.

  • Einführung in die Neuere Deutsche Literatur; Schwerpunkt: Texte der Aufklärung (1720-1790) (SS 2007)

Dieses Seminar soll in die Grundlagen literaturwissenschaftlichen Arbeitens einführen. Dazu gehören natürlich der kritische, analytische Umgang mit Texten und ein Einblick in einschlägige Literaturtheorien, aber auch die Fertigkeiten des wissenschaftlichen Schreibens (Literaturrecherche, Umgang mit Sekundärliteratur, Zitieren, Bibliographieren) sowie die Konzeption von Referaten und Hausarbeiten. Besonders wichtig ist die Analyse von Texten im Kontext ihrer Epoche. Im Mittelpunkt stehen daher Texte aus einer Ära, in der viele den Beginn unserer modernen Literatur sehen – der Aufklärung und der mit ihr verbundenen Empfindsamkeit. Wir werden uns der Lyrik, Epik und Dramatik jener Zeit einerseits über Klassiker der Epoche wie Wieland, Klopstock und Lessing, aber auch über die Lektüre von Texten weniger bekannter Autoren wie Johann Christian Günther, Johann Gottfried Schnabel und Albrecht von Haller nähern.

 

  • Proseminar: Literatur und Wissenschaft in der Romantik (WS 2006/07)

Entgegen einer populären Auffassung ist die literarische Romantik in Deutschland alles andere als eine wissenschaftsferne Epoche. Viele ihrer prominenten Autoren sind ausgebildete Naturwissenschaftler oder setzen sich intensiv mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen auseinander. In einer Zeit, in der sich der moderne Kanon der wissenschaftlichen Disziplinen erst ausbildet und sich die heutige Kluft zwischen Geistes- und Naturwissenschaft allmählich öffnet, beschreiten sie eigene Wege zu einer Synthese der Bereiche, der den sich durch den Vormarsch der Rationalität auftuenden "Bruch im Universum" (H. Remak) "heilen" soll. In diesem Seminar werden wir der Frage nachgehen, wie prominente und weniger bekannte Autoren der Romantik an der Erneuerung der Naturwissenschaften mitwirken, wie sie naturwissenschaftliche Anregungen produktiv verarbeiten, und schließlich zu neuen Formen des Schreibens zu gelangen suchen, die Elemente wissenschaftlicher und literarischer Textsorten in sich vereinigen sollen. Der Kurs wird sich dabei auf vier Bereiche konzentrieren: 1. Der Naturbegriff der Frühromantik (Novalis, Gotthilf Heinrich Schubert); 2. Novalis, Johann Wilhelm Ritter und das Projekt einer nicht-systematischen Enzyklopädie; 3. Der "Thierische Magnetismus" oder Somnambulismus als "romantischste aller Wissenschaften" (G.H. Schubert, Heinrich von Kleist, E.T.A. Hoffmann). 4. Die Geologie als romantische Leitwissenschaft (Novalis, G.H. Schubert, E.T.A. Hoffmann, L. Tieck). 

 

  • Übung: Theorien der Popliteratur (WS 2006/07)

 

Was ist eigentlich "Popliteratur"? Seit den späten 1960er Jahren ist dieser Terminus in der deutschsprachigen Literatur gegenwärtig. Das eingängige, ebenso empathisch wie abschätzig gebrauchte Etikett täuscht über die enorme Vielfalt der Schreibweisen und gesellschaftstheoretischen Ansätze hinweg, die sich hinter der Bezeichnung verbergen, von den avantgardistischen, an Beat Generation und William S. Burroughs’ Cut-Up-Verfahren orientierten Versuchen der späten Sechziger über die aus dem Punk-Umfeld kommende Literatur der 80er und den Social Beat der 90er bis zur eher konventionell schreibenden "Generation Golf" der Jahrtausendwende. Diese Übung will auf eine Bestandsaufnahme der Popliteratur der vergangenen vierzig Jahre hinaus, wobei der zeitliche Schwerpunkt auf den Jahren um 1970 und 2000, der thematische auf theoretischen Ansätzen und Manifesten, der Wechselwirkung mit anderen Mediensystemen (Bildende Kunst, Popmusik) und der Rezeption angloamerikanischer Schreibweisen (z.B. Beat Generation, Bret Easton Ellis) liegen soll. Das genaue Seminarprogramm wird in der ersten Sitzung festgelegt (Achtung: Das Lesepensum ist hoch, unter anderem wird es umfangreiche literarische und theoretische Texte in englischer Sprache geben).

 

  • Einführung in die Neuere Deutsche Literatur; Schwerpunkt: Gegenwartsliteratur nach 1989 (SS 2006)

 

Dieses Seminar soll in die Grundlagen literaturwissenschaftlichen Arbeitens einführen. Dazu gehören natürlich der kritische, analytische Umgang mit Texten und ein Einblick in einschlägige Literaturtheorien, aber auch die Fertigkeiten des wissenschaftlichen Schreibens (Literaturrecherche, Umgang mit Sekundärliteratur, Zitieren, Bibliographieren) und die Konzeption von Referaten und Hausarbeiten. Die Textbeispiele, die wir gemeinsam interpretieren werden, stammen hauptsächlich - aber nicht nur - aus der deutschsprachigen Lyrik, Dramatik und Erzählliteratur der Jahrtausendwende.

Voraussetzungen für den Seminarschein sind die regelmäßige Teilnahme, das Abfassen einer ersten wissenschaftlichen Hausarbeit von ca. 10-12 Seiten; Übernahme eines Referates; gelegentlich kurze Übungen (u.a. Kreatives Schreiben)

 

  • Deutsche Lyrik seit dem 18. Jahrhundert - Spezialkurs für Studentinnen der Sungshin Women's University, Seoul, Republik Korea (SS 2006, WS 2006/07, SS 2007)

 

Gemeinsame Lektüre und Diskussion von zentralen Gedichten der deutschen Lyrik von der Aufklärung bis zur Gegenwart. Leistungsnachweis: 3-4 Kurztests und eine Abschlussprüfung.

 

  • Proseminar: Hermann Hesse (WS 2005/06)
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Obwohl Hermann Hesse, der Literatur-Nobelpreisträger des Jahres 1946, neben Franz Kafka, Bertolt Brecht und Thomas Mann international als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts gilt, ist seine Rezeption in Deutschland immer zwiespältig geblieben - gerade in der Germanistik. Während etwa Thomas Mann den Steppenwolf James Joyces Meisterwerk Ulysses als ebenbürtig zur Seite stellt, kritisiert Marcel Reich-Ranicki Hesse wegen seiner "penetranten Innerlichkeit", und sein Werk wird häufig als reine Jugendlektüre abgetan. Das Proseminar soll diesem zwiespältigen Eindruck auf den Grund gehen; es wird in exemplarischen Lektüren zentraler Texte einen Überblick über die wichtigsten Themen und Figurenkonstellationen, aber auch die Brüche und Widersprüche in Hesses Werk geben. Damit soll ein neuer, kritischer Blick auf ein teilweise durchaus anspruchsvolles Oeuvre im Kontext der literarischen Moderne ermöglicht werden. Ein thematischer Schwerpunkt wird dabei auf Hesses literarischer Verarbeitung des gesellschaftlichen und technologischen Modernisierungsschubs zwischen 1900 und 1930 sowie auf seiner Aneignung der Kunst und Musik der Klassischen Moderne liegen; ein Seitenblick gilt der wechselvollen Rezeptionsgeschichte Hesses, insbesondere in Deutschland und den USA. Schließlich sollen anhand der Beispieltexte erste, im Einführungsseminar gewonnene Kenntnisse aus der Erzählanalyse vertieft und für das genauere Verständnis der Texte produktiv gemacht werden.  Als Texte vorgesehen sind die Romane Peter Camenzind, Roßhalde, Siddharta, Der Steppenwolf und Das Glasperlenspiel, die Erzählungen Klingsors Letzter Sommer und Die Nürnberger Reise (alle Texte in preiswerten Taschenbuchausgaben erhältlich) sowie die Krisis-Gedichte. Auf Wunsch können wir zum Semesterende eine ein- bis zweitägige Exkursion z.B. nach Calw organisieren.

Mit dem Seminar haben wir im Februar 2006 eine Exkursion in Hesses Geburtstadt Calw unternommen.

 

University of Calgary, Kanada, Department of Linguistics, Languages and Cultures (seit 2012)

 

  • GERM 451/627: Cross-Cultural Explorations – World Cities (Winter Semester 2015, taught in English)*
  • GERM 359: German Texts in Translation – Franz Kafka (Winter Semester 2015, taught in English)**
  • ASHA 501: Arts and Sciences Honours Academy – The Nature of Research (Fall Semesters 2013, 2014, taught in English)***
  • GERM 469/627: Selected Topics/Graduate Seminar in German Literature and Culture – German Science Fiction (Fall Semester 2014)*
  • GERM 561/627: Research Seminar/Graduate Seminar in German Literature and Culture – Comics in Germany / Germany in the Comics (Winter Semester 2014)*
  • GERM 359: German Texts in Translation – Sigmund Freud and Friedrich Nietzsche (Winter Semester 2014, taught in English)**
  • GERM 349: German Studies Research Methods (Fall Semester 2013, taught in English)*
  • GERM 561/627: Research Seminar/Graduate Seminar in German Literature and Culture – German War Narratives (Winter Semester 2013)*
  • GERM 317: German Civilization and Its Icons: A Short History of Teutonics (Winter Semester 2013, taught in English)**
  • GERM 561/627: Research Seminar/Graduate Seminar in German Literature and Culture – The Mann Family (Fall Semester 2012)*
  • GERM 369: Topics in German Literature – A Short History of German Poetry, 1700-Present (Fall Semester 2012)**


 

Georg-August-Universität Göttingen, Zentrum für komparatistische Studien     (2004 - 2005)

 

  • Hauptseminar: Lyrik der Klassischen Moderne (SS 2005)
  • Proseminar: Amerikabilder in der deutschsprachigen Literatur, 1800-2001 (WS 2004/05)
  • Proseminar: Utopische Inseln in der europäischen Literatur (SS 2004)

 

University of Oregon, Department of Germanic Languages and Literatures, Eugene, OR, USA   (1997 - 2001)

 

  • Intensive German Language Retreat (Spring Quarter 2001)
  • Second Year German: Bertolt Brecht - Die Dreigroschenoper (Spring Quarter 2001)
  • Second Year German: German Poetry Since 1945 (Spring Quarter 1999)
  • Second Year German (Fall, Winter Quarters 1998/99 & 2000/01)
  • Intensive First Year German (Summer Session 1998)
  • First Year German (Fall, Winter, Spring Quartes 1997/98)

 

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